Geschichte
nach der Vereinschronik aus den Festschriften von Leonhard Knauer
Schriftlich wird erstmals im Jahre 1420 von einem Großbrand berichtet: „Tenreching ist verprennt“. (KrA Steuerbuch 135,27, Kreisarchiv München) Vor allem die Dorfpfarrer mahnten immer wieder, wenn der Umgang mit offenem Licht und Feuer allzu leichtsinnig gehandhabt wurde, zu mehr Vorsicht. So beklagt sich der Derchinger Pfarrer Schuh 1841 beim königlichen Landgericht Friedberg unter anderem auch über die Unzulänglichkeiten im Löschwesen: „…. denn es ist seit 1 1/2 Jahren die Feuerlöschmaschine nicht probiert worden, und man weiß gar nicht, ob solche verwendbar ist oder nicht, weil sie beim letzten Brand hier 1839 zerbrochen, aber nicht mehr untersucht wurde; ebenso ermangelt dies den übrigen Feuerapparaten.“ Zu jener Zeit waren hauptsächlich einfache Holz-Druckspritzen mit Messingventilen im Einsatz, in deren Vorratsbehälter das Wasser eingefüllt werden musste
Auch die Obrigkeit erkannte immer mehr, dass nur durch einen geordneten Einsatz die Rettung von Menschenleben und Hab und Gut verbessert werden kann. Mit der bayerischen Gemeindebildung Anfang des 19. Jahrhunderts, entstand auch die Koordination des Feuerlöschwesens mit dem Aufbau von Pflichtfeuerwehren. Mitte der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts wurde die Gründung von freiwilligen Feuerwehren forciert. Im Jahre 1876 fand die Gründungsversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Derching statt, woraus Ulrich Recher aus Frechholzhausen (Wirt) als Vorstand hervorging.
Wie streng in diesen Jahren der Feuerlöschdienst genommen wurde, zeigt die Strafe beim Fernbleiben von der Übung in Höhe von 3 Mark; der Mitgliedsbeitrag war 1,20 Mark/Jahr. 1889 kostete eine Maß Bier 22 Pfennige. Zum 25 jährigen Vereinsjubiläum mit Standartenweihe 1901 wurde eine neue Saug- und Druckspritze um 1.380 Mark angeschafft (auch heute noch funktionsfähig); bis dahin war Derching die einzige Gemeinde im Bezirk mit einer Feuerspritze ohne Normalgewinde. Von 1906 stammt die fahrbare hölzerne Feuerwehrschubleiter (335 Mark). Im gleichen Jahr wurde der Bau der zentralen Wasserversorgung abgeschlossen. Auch im Oberdorf stand nun allerorts ausreichend Löschwasser zur Verfügung.
Das 50 jährige Gründungsjubiläum wurde im September 1926 in aller Stille begangen. Im „Dritten Reich" erhielt das Feuerlöschwesen einen militärischen Schwung: die Neuorganisation ordnete die Feuerwehren der Polizei als Hilfspolizeitruppe zu (Feuerschutzpolizei). Deshalb sind Feuerwehrfahrzeuge aus dieser Zeit nicht rot sondern grün. Die Kommandanten wurden jetzt als Führer der Feuerwehr bezeichnet. Nach dem 2. Weltkrieg musste neu begonnen werden, denn viele Kameraden kehrten nicht mehr in die Heimat zurück. Doch in wenigen Jahren entwickelte sich die Wehr voll einsatzfähig. Am 27. April 1946 wurde die erste Motorspritze angeschafft.Nach 45 Jahren zuverlässigen Dienst wurde die von Pferden gezogene Saug- und Druckspritze durch diese Motorspritze auf. einem Einachsanhänger ersetzt. Die sehr mühsame und kräftezehrende Pumparbeit blieb von nun an den Feuerwehrmännern erspart.
Im Laufe der Zeit wurde auch immer wieder die persönliche Schutzausrüstung der Feuerwehrmänner erneuert bzw. modernisiert. 1957 wurden deshalb imprägnierte Schutzanzüge angeschaft. In den 60iger Jahren wurden allgemein Tragkraftspritzenanhänger eingeführt, um den Einsatzort schneller erreichen zu können. Für die Freiwillige Feuerwehr Derching wurde ein TSA 8 im Jahre 1962 beschafft und 1963 wurden die ersten Leistungsabzeichen abgelegt. 1964 stand wieder eine größere Feier im Mittelpunkt des Vereins; die nach dem Entwurf von Pfarrer Moser angefertigte Vereinsfahne wurde während einer würdigen Feierstunde im Pfarrgarten geweiht. Nachdem das alte Feuerwehrhaus nicht mehr genügend Platz bot, wurde in knapp 1500 freiwilligen Arbeitsstunden, mit Unterstützung ortsansässiger Firmen, ein neues Feuerwehrhaus mit einem 12 m hohen Schlauchturm gebaut. Die Einweihung erfolgte im Rahmen des 90jährigen Gründungsfestes in Verbindung mit dem Kreisfeuerwehrtag.
In großem Stil wurde das 100jährige Gründungsfest ausgerichtet, bei dem das neu angeschaffte Tanklöschfahrzeug TLF 16 geweiht wurde.Das neue Löschfahrzeug und dessen Ausrüstung brachte vor allem zusätzliche Übungsverpflichtungen mit sich. Dei Ausbildung im schweren Atemschutz erfolgte in der Berufsfeuerwehr Augsburg, da im Landkreis hierfür noch keine Ausbildungsmöglichkeit bestand. 1980 konnte eine Gruppe Jungfeuerwehrmänner erstmals das Jugendleistungsabzeichen ablegen.
Um die immer wichtiger werdenden theoretischen Unterrichte in geeignetem Rahmen abhalten zu können wurde in 250 freiwilligen Arbeitsstunden die ehemalige Gemeindekanzlei ausgebaut.Im Jahre 1984 wurde durch Beschluss einer Satzung der Feuerwehrverein gegründet.
Unter großer Anstrengung wurde das zu klein gewordene, nicht mehr den Vorschriften entsprechende Gerätehaus wieder in Eigenregie mit ca. 3000 freiwilligen Arbeitsstunden umgebaut.